Traumspiel: FC Memmingen/Red Baroons – FC Bayern München 0:3 (0:3)

Traumspiel am 18. Juli 2014

Memmingen (ass).

Eine mit 11.150 Zuschauern ausverkaufte Memminger Arena, Volksfeststimmung mit der größten „La Ola“-Welle des Allgäus und ein sehr emotionales Comeback von Bayern-Profi Holger Badstuber nach langer Leidenszeit in seiner Geburtsstadt. Das bot das „Traumspiel“ des FC Bayern München, der am Ende mit 3:0 (3:0) gegen das sich achtbar schlagende Team des Regionalligisten FC Memmingen und des Fan-Clubs „Red Baroons“ gewann.

Für die Bayern war es das erste Testspiel der Profi-Mannschaft in der Vorbereitung für das auch das Debüt von Bundesliga-Torjäger im Münchner Trikot angekündigt war. „Er hat sich im Training verletzt. Das Risiko bei einem Einsatz war zu groß“, hatte Bayern-Medienchef Markus Hörwick allerdings keine guten Nachrichten für die vielen Fans. Dass Lewandowski fehlte, sorgte natürlich für Enttäuschung. Dass die deutschen WM-Spieler fehlen würden, war schon vornherein bekannt. Dennoch waren noch einige Stars dabei, wie David Alaba, Rafinha, Torhüter Tom Starke oder der kommende Pierre-Emile Hojbjerg. Ihren Einstand gaben zudem die Neuzugänge Sebastian Rode und der Spanier Juan Bernat. Vom Namen her prominent standen auch die Nachwuchskräfte Gianluca Gaudino und Lukas Scholl in der Startelf. Der sympathische österreichische Nationalkicker Alaba steuerte auch zwei Treffer bei, das 1:0 schon nach fünf Minuten mit einem sehenswerten Flatterball, der eigentlich schon allein das Eintrittsgeld wert war. Auch Daniel Hägler traf.

Ein Heimspiel war das Traumspiel für Holger Badstuber, der von den Fans erst frentisch begrüßt und auch mit viel Applaus nach einer guten Stunde vom Platz verabschiedet wurde. Es war einer der bewegenden Momente „beim größten Fußballfest, das jemals im Allgäu stattgefunden hat“, wie es Red-Baroons-Chef Georg „Kubo“ Mayr formulierte. Aus seinem Fan-Club durften fünf Jungs gegen die Bayern ran, den größten sportlichen Gegenpart stellte der FC Memmingen. Diese „Auswahl“ erhielt ebenfalls für einige gelungene Aktionen viel Beifall und hatte vor allem in der ersten Halbzeit auch selbst gute Möglichkeiten.

Auch sonst präsentierte sich das Allgäu rund um das „Traumspiel“ von seiner besten Seite. Bei hochsommerlichen Temperaturen sorgten die Allgäu-Yetis mit der Bayern-Hymne und dem FC-Bayern-Song „Stern des Südens“ zum Einmarsch, die Alphorn-Bläser und Goißlschnalzer der Koppachtaler aus Altusried und der Trommlerzug Prem für ein gelungenes Rahmenprogramm. Tänzerisch sorgten die Dynamic Dance Corporation aus Kempten und die FCM-Cheerleader für Hingucker. Ein großer Tag war es auch für 50 Buben und Mädchen. Der jüngste Nachwuchs des FCM und der „Red Baroons“ durfte als Eskorte die Mannschaften aufs Feld begleiten. Rund 100 akkreditierte Journalisten sorgten für einen nie dagewesenen Medien-Hype. Dazu der charismatische Trainer Pep Guardiola und Manager Matthias Sammer auf der Bayern-Bank, Karl-Heinz Rummenigge auf der Tribüne, ein stolzer Memminger Oberbürgermeister – alles lässt sich gar nicht aufzählen. Das ganze Drumherum hat auch die Bayern-Verantwortlichen, allen voran den Fanclub-Beauftragten Raimond Aumann schwer beeindruckt. Am Ende durften FCM-Stadionsprecher Andreas Schales und Bayern-Stadionsprecher Stephan Lehmann feststellen: „Es war ein schöner Tag“. Der auch noch eine ganze Menge Geld für die gute Sache eingespielt hat, denn 50 Prozent des Erlöses werden an den FC-Bayern-Hilfe e.V. gehen. „Danke an alle, die gekommen sind und die vielen hundert Helfer, die unentgeltlich für das Traumspiel geschuftet haben“, strahlte am Ende auch der FCM-Vorsitzende Armin Buchmann als Gastgeber für ein Spiel, das es vermutlich so schnell nicht wieder im Allgäu geben wird.